Die klassischen Modelle der Didaktik werden oftmals im Gegensatz zum Instruktionsdesign begriffen. Das Instruktionsdesign wird als interdisziplinäre, vorwiegend umsetzungs- und ergebnisorientierte Disziplin aufgefasst, mit technikaffiner Stoßrichtung.
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Das
Grundprinzip hier ist die Sicherstellung der Lernvoraussetzung für
die jeweils folgenden Lehrinhalte. Von einem bestimmten Lehrziel
ausgehend, läßt sich eine hirarchische Struktur von
Lernvoraussetzungen konstruieren, bei der die noch nicht beherrschten
Lernvoraussetzungen jeweils wiederum ein Lehrziel darstellen –
somit also eine Lehrzielhirarchie bilden, da die abgeleiteten
Lehrziele ihrerseits jeweils Voraussetzungen der übergeordneten
Lehrziele darstellen. (vgl. Niegemann 2001: S 25f.). Die zu
vermittelnden Lerninhalte sollten daher nach bestimmten Kategorien
analysiert werden. Diese Kategorien sind (vgl. Gagné,
Briggs & Wagner 1992):
- sprachlich
präsentes Wissen,also
Faktenwissen, welches erinnert und verbal wiedergegeben werden kann;
- kognitive
Fähigkeiten,also
beispielsweise, in aufsteigender Reihenfolge:
- Unterscheidungsfähigkeit
- anschauliche Begriffe
- abstrakte Begriffe
- Regeln und Problemlösefähigkeiten (Regeln höherer Ordnung);
- kognitive
Strategien,also
solche Strategien, welche die eigenen Denk-, Lern- und
Problemlöseprozesse verbessern (Metakognition)
- Einstellungen,also
komplexe mentale Zustände, die das eigene Handeln beeinflussen;
- motorische
Fähigkeiten,also
Fähigkeiten zur routinierten Bewältigung praktischer Aufgaben.
An diese Kategorien schließt sich die Entwicklung von Lehrschritten an, welche innere und äußere Lernbedingungen repräsentieren, die erforderlich sind, zur Aneignung von Fähigkeiten.(vgl. Niegemann 2001 27ff.)
Lehrschritt
|
Aktivität
|
Aufmerksamkeitsgewinnung | Inhaltlich abegestimmte Fokussierung der Aufmerksamkeit durch schnelle Reizwechsel, bspw. Gestik, Anheben der Stimme, visuelle Demonstration |
Zielinformation | Aufbauen einer Erwartungshaltung durch Kenntnis der Ziele und Bestätigung |
Aktivierung des Vorwissens | Anregung des Erinnerns an bereits Erlerntes, im Zusammenhang mit neuem Lernstoff |
Darstellung der Lehrinhalte mit charakteristischen Merkmalen | Deutliche Hervorhebung der charakteristischen Merkmale des Lerngegenstandes (Überschriften etc.) |
Lernanleitung | Verknüpfung des
Lerngegenstandes mit seiner Bedeutung, beispielsweise durch:
|
Ausführung / Anwendung | Anwendung des neu
Erlernten, bspw. durch:
Cave:
Generelle Rückmeldungen über den Grad der Korrektheit an den
Lernenden!
|
Kontrolle und Bewertung der Leistung | Sicherstellung der Messbarkeit der Lehrzielerreichung, anhand von Aufgaben und Beispielen |
Sicherstellung von Behalten und Transfer | Zusätzliche Aufgaben und Beispiele, unter verschiedenen Voraussetzungen und Abstraktionen, fördern das Behalten und den Transfer des Gelernten auf andere Anwendungsgebiete. |
Generell werden hier also allgemeine Ziele bestimmt (Was soll erreicht werden?), die dann kategorisiert und sukzessive spezifiziert werden. Somit werden allgemeine Lehrziele so operationalisiert, dass man einzelne Aufgaben erhält, die dann analysiert werden. Aufgrund der grundlegenden Fähigkeiten, die zu beherrschen sind, um das entsprechende Lehrziel zu erreichen, werden die einzelnen Aufgaben hierarchisch analysiert, um zu einer Sequenzierung zu gelangen, die stets vom Teil zum Ganzen fortschreitet.
Dies vollzieht sich dann in folgender Reihenfolge:
- Was
soll erreicht werden? (allgemeines Ziel)
- Welche
einzelnen Aufgaben müssen zur Zielerreichung erledigt werden?
- Was muss man können, um diese Aufgaben zu erledigen?
- Welcher
Kategorie können diese einzelnen Fähigkeiten zugeordnet werden?
- Wie
bauen diese Fähigkeiten aufeinander auf? Was muss man können, um
die jeweils nächste Aufgabe ausführen zu können?
- In
welcher Reihenfolge müssen diese Aufgaben erledigt werden, um zum
Gesamtziel zu gelangen?
Die
sich aus den Einzelaufgaben ergebenden Lernziele werden dann
hirarchisch, von den Teilzielen ausgehend, schrittweise abgearbeitet,
um dann zu immer komplexeren Kombinationen dieser Einzelbestandteile
zu gelangen.
Literaturangaben
unter Instructional Design – Das Instruktionsdesign
Alle
Teile im Überblick
- Instruktionsdesign nach Gagné, Briggs & Wagner
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